

Die Resonanz auf das Projekt war groß. Schon während der zweiwöchigen Umsetzungsphase zeigte sich, wie stark das Interesse an dieser Form der Stadtkunst ist. Zahlreiche Kunstschaffende meldeten sich, um Teil der Aktion zu werden. Insgesamt beteiligten sich 21 Künstlerinnen und Künstler aus dem Netzwerk der Skulptur Galerie von Reinhard Richter und der Gruppe „Bunte Hunde“ um Christian Aretz, ergänzt durch Nachwuchssprayer, die die Gelegenheit nutzten, ihre Kreativität einzubringen. Alle Fenster im Erdgeschoss wurden mit stilistisch vielfältigen Werken gestaltet, dazu kamen farbenfrohe Akzente in den oberen Etagen. Besonders hervorzuheben sind zwei Fenster, die Elemente des neuen Stadtlogos aufnehmen: ein türkisfarbener Hintergrund mit verbindender, weißer Linie.
Auch die Reaktionen aus der Stadtgesellschaft sprechen für sich. Während der Arbeiten kam es immer wieder zu Gesprächen mit Passantinnen und Passanten. Menschen blieben stehen, bedankten sich, stellten Fragen oder zeigten spontan ihre Freude – sei es durch ein anerkennendes Nicken, einen hochgestreckten Daumen oder ein Winken aus dem Auto. Diese unmittelbare Interaktion machte das Projekt für die Beteiligten besonders wertvoll. Kunst wurde nicht nur sichtbar, sondern erlebbar.
Die beteiligten Kunstschaffenden erhielten volle künstlerische Freiheit. Es gab keinerlei Vorgaben zu Stil, Technik oder Thema, sodass jede und jeder individuell wirken konnte. Das Ergebnis ist eine vielschichtige Galerie im öffentlichen Raum, die vom Zusammenspiel unterschiedlichster Ansätze lebt und gerade deshalb eine so starke Botschaft aussendet.
Für die Künstlerinnen und Künstler war das Projekt eine bereichernde Erfahrung. „Das war eine für alle gelungene Gemeinschaftsaktion, die zeigen soll, wie viele Positionen trotz aller Unterschiede ein gemeinsames Ziel erreichen. Das darf gerne Schule machen und wiederholt werden!“, sagt Christian Aretz von den Bunten Hunden. Luz Bustamante ergänzt: „Ich begann in Brasilien, Wände zu bemalen. Dort erkannte ich, dass Kunst die Kraft besitzt, Orte zu verwandeln. Besonders an diesem Projekt erfüllt mich die Zusammenarbeit: gemeinsam zu gestalten, voneinander zu lernen und Kunst als verbindendes Erlebnis zu leben.“ Auch Charlotte Dally betont die gesellschaftliche Dimension: „Durch meine Kunst lade ich die Betrachter ein, die Schönheit der Welt zu erkennen, den Zauber des Zufalls zu entdecken und die unendlichen Möglichkeiten des Lebens zu zelebrieren.“ Für Lothar Nordmann lag die Wirkung im Mitmachen: „Mein Bild trägt den Titel ‚A Kind of Magic‘. Mit dem Selfie Point davor möchte ich die Betrachter einbeziehen – und vielleicht gelingt es so, den Zustand des Gebäudes für einen Moment vergessen zu lassen.“
Dass dieses Projekt in so kurzer Zeit umgesetzt werden konnte, ist dem starken Gemeinschaftsgeist zu verdanken. Innerhalb von nur zwei Wochen entstand aus einer Ruine ein künstlerisches Statement, das nun den Neumarkt prägt. Die Marketing Osnabrück GmbH dankt allen beteiligten Künstlerinnen und Künstlern herzlich für ihr Engagement und ihre Zusammenarbeit. Das Projekt hat gezeigt, wie viel Kraft in gemeinschaftlichem Handeln steckt und wie Kunst ein verbindendes Element für die gesamte Stadtgesellschaft werden kann. Osnabrück verbindet – sichtbar, bunt und für alle erlebbar.